Archiv der Kategorie: Kritiken zum Werk

Mit Sätzen über Abgründe setzen / NZZ 12.05.1998, S. 47

Friederike Kretzen im Werkstattgespräch

rbl Bucheli, R.
Vor zwei Jahren erschien Friederike Kretzens bisher letzter Roman, „Indiander“, der in poetisch verdichteten Skizzen eine Kindheit in Leverkusen nachzeichnete. Nun hat die Autorin ein Romanmanuskript unter dem Titel „Ich bin ein Hügel“ abgeschlossen, das inhaltlich und formal an „Indiander“ anknüpft. Mit Sätzen über Abgründe setzen / NZZ 12.05.1998, S. 47 weiterlesen

„Pest ist die Frau“ „Weiberjahnn“ – eine Polemik / NZZ , 17.12.1994, S. 68

Ursula Vogel
„Mag Jahnn Anstoss erregen bei anderen, nicht bei mir, dem das kuenstlerisch Kuehne immer ein Hauptspass ist.“ Thomas Manns „Hauptspass“ an Hans Henny Jahnns Romanen und Dramen moegen nicht alle mit ihm teilen. Leserinnen vor allem vergeht mitunter das Vergnuegen an der Lektuere angesichts der verstuemmelten weiblichen Koerper, die Jahnns Romane und Dramen bevoelkern. „Pest ist die Frau“ „Weiberjahnn“ – eine Polemik / NZZ , 17.12.1994, S. 68 weiterlesen

Weisse Flecken auf dem Bild / NZZ 30.05.1996, S. 45

Friederike Kretzens Roman „Indiander“

„Wenn du anfaengst zu malen, dann musst du alles ausmalen, sagt meine Mutter, ich will keine weissen Flecken auf dem Bild sehen.“ Friederike Kretzens Buch mit dem geheimnisvollen Titel „Indiander“ gleicht einer Kinderzeichnung: es verweigert sich dem Ausmalen. Es beharrt auf weissen Flecken, auf der Vorstellungskraft. Weisse Flecken auf dem Bild / NZZ 30.05.1996, S. 45 weiterlesen

Die Kehlen der Knie /Friederike Kretzens Roman „Ich bin ein Hügel“ / NZZ 12.09.1998, S. 68

Von Angelika Overath
„Es gab das Meer. Wir schwammen.“ So ruhig und klar beginnt der jüngste Roman der 41jährigen Friederike
Kretzen, um sofort einzutauchen in eine sehr viel dunklere Bildlichkeit: „Wir schwammen Kopf voran in der Hühnerfuttertonne.“ In einer Tonne mit weggeworfenen Essensresten lässt sich nicht schwimmen. Ein Kind jedoch kann sich darüberbeugen, hineinspiegeln und in der Imagination forttauchen: Die Kehlen der Knie /Friederike Kretzens Roman „Ich bin ein Hügel“ / NZZ 12.09.1998, S. 68 weiterlesen

Bewegte Bilder /L’oeil du tigre – Ein Bildband von Bernard Voïta / NZZ, 19.08.2000, S. 86

köh. Was sieht der Tiger im Sprung? Wird aus der Wiese ein Meer, aus Hügeln ein Fell? Von Bildern und Schatten, Aus- und Lichtblicken handelt der Fotoband „L’oeil du tigre“ von Bernard Voïta, zu dem die Schriftstellerin Friederike Kretzen einen schönen Text über die Zimmer der Kindheit und die Dunkelkammer der Erinnerung geschrieben hat. „Das Auge des Tigers“ ist ein doppelt belichtetes Buch über die Poesie der Bilder-Sprache und „das ungemachte Bett der Zeiten“. Bewegte Bilder /L’oeil du tigre – Ein Bildband von Bernard Voïta / NZZ, 19.08.2000, S. 86 weiterlesen

Blick in Zeitschriften /Literarischer Reigen / Neue Zürcher Zeitung, 21.12.2000, S. 60

Das Spiel ist so einfach wie reizvoll: Man nehme einen literarischen Text und lasse die Spuren, die er legt, von Autorinnen und Autoren lesen. Oder deuten. Oder beschreiben. Denn eigentlich ist Schreiben ja immer ein Versuch, sich mit der eigenen Erfahrung, zu der das gelesene Fremde selbstredend gehört, auf einem imaginären Weg fortzubewegen. Vielleicht seien Texte „Koffer oder ganze Gepäckwagen“, meint Friederike Kretzen, und Schreiben wäre dann ein „einziges Kofferpacken, Umziehen auch“. Blick in Zeitschriften /Literarischer Reigen / Neue Zürcher Zeitung, 21.12.2000, S. 60 weiterlesen