Laboratorium: Gegenwart schreiben | Erstes Treffen

Vom 8. bis 10. September 2006 findet im L’arc Romainmotier das erste Treffen eines von Friederike Kretzen initiierten Laboratoriums von Autorinnen und Autoren statt. Idee und Konzept des Laboratoriums ist eine Standortbeschreibung gegenwärtigen literarischen Arbeitens mit den Mitteln der Literatur. Das Labratorium bietet Anlass und Rahmen des Reflektierens und Forschens von Schriftstellerinnen und Schriftstellern mit, an und durch das Material ihrer Arbeit, der Sprache.
Schriftsteller und Schriftstellerinnen sind weder Linguisten noch Literaturtheoretikerinnen: ihre Arbeit an der Sprache heisst immer auch, Arbeit an den Zuständen, in denen Sprache hervorgebracht, gesprochen, geschrieben, herumgereicht und aufgezwungen wird.
Die Literatur macht die Spuren der Geschichte in der Sprache transparent, indem sie sprachliches Material in neue Zusammenhänge stellt und damit die Entstehungskontexte für Gestaltung öffnet und durchlässig macht.
Sie versucht die ständige Verdeckung von historischen Zusammenhängen aufzuhalten, als ein immer wieder ansetzendes systematisches Verfahren der Auflösung, Verschiebung, Verflüssigung und Zusammensetzung von Zeitlagen, die damit als gesellschaftliche Zustände erkennbar und erinnerbar werden. Literatur ist als jahrhundertealte Wegbarmachung von Sprachlosigkeit zu denken. Ohne diese Arbeit gäbe es kein kulturelles Gedächtnis.
Geplant ist ein regelmässiges Treffen ausgewählter Schriftstellerinnen und Schriftsteller über drei Jahre und dessen Dokumentation. Die Teilnehmenden sind: Elfriede Czurda, Dorothea Dieckmann, Eleonore Frey, Friederike Kretzen, Angelika Overath, Erica Pedretti, Sabine Peters, Theres Roth-Hunkeler, Fahrhad Showghi.

Erster Bericht
Zweiter Bericht
Dritter Bericht
Vierter Bericht

Protokolle 1
Protokolle 2
Protokolle 3