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Von Christine Richard<\/em><\/p>\n

Vielleicht sind wir alle in gewisser Weise Gespenster. Vielleicht ist das, was wir heute sind, nur ein Schatten von dem, was wir in unserer Jugend waren: vielseitig interessierte, abenteuerlustige Menschen, z\u00e4rtlich, politisch tollk\u00fchn und sehns\u00fcchtig nach einer Zukunft, die mehr ist als nur eine Verl\u00e4ngerung des Wohlstandschlafes.<\/p>\n

Klicken zum Download der Kritik aus der BAZ<\/a><\/p>\n

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Was vergangen scheint, ist nicht vorbei. Tr\u00e4umende wissen das. Aber wer erinnert sich schon an seinen Traum, wenn morgens der Wecker klingelt, wenn das Fr\u00fchst\u00fcck gerichtet, wenn das Geld verdient werden muss? Tr\u00e4ume zu erinnern, bleibt K\u00fcnstlern vorbehalten, den Dichtern zumal.<\/p>\n

In der Schweizer Gegenwartsdichtung ist Friederike\u00a0Kretzen die begabteste Traumwandlerin von allen. Sie schreibt nicht nur \u00fcber den Traum der Revolte. Ihre Romane, weil sie den Gesetzen der Traumlogik folgen, ziehen Leserinnen und Leser geradezu ins Tr\u00e4umen von damals hinein. Das schaffen nur wenige. Voraussetzung allerdings ist, dass man sich auf ihre Traumb\u00fccher einl\u00e4sst. Das ist nicht einfach.<\/p>\n

1956 in Leverkusen bei K\u00f6ln geboren, lebt Friederike\u00a0Kretzenseit \u00fcber 30 \u00a0 Jahren in Basel. Leverkusen, das war Bayer AG, chemische und pharmazeutische Industrie, Kindheit bei der Grossmutter, Durchmischung von Nazi- und Nachkriegszeit, Geisterstadt. Es folgten Studium und Schauspielschule, Fernreisen, Trotzki und Theater. Aufbruch und Widerstand, Pop und Politik, Bayer AG und WG: Davon tr\u00e4umt Friederike\u00a0Kretzens Werk bis heute.<\/p>\n

Ihr Roman \u00abWeisses Album\u00bb, getauft nach dem Beatles-Album von 1968, handelt von drei Schwestern, die wie bei Tschechow, nach Moskau wollen, drei Untote, drei Wiederg\u00e4ngerinnen der Revolte: \u00abAngst haben wir keine. Wir sind die Angst.\u00bb<\/p>\n

Ihr Theaterroman \u00abNatascha, V\u00e9ronique und Paul\u00bb feiert das 40. Jubil\u00e4um von Woodstock. 1969, verdammt lang her.\u00a0Kretzenund ihre Figuren sind Nach-68er, Nachkommen. Sie geh\u00f6ren zur neuen Generation Sponti, Strukturalismus und Rotgr\u00fcn. Sie schweben im Echoraum von 1968. Gespenster, Gespenster.<\/p>\n

Auf der Suche<\/strong><\/p>\n

Und weil sie nicht gestorben sind, so leben die Gespenster auch in\u00a0Kretzens j\u00fcngstem Roman weiter. Er heisst \u00abDie Schule der Indienfahrer\u00bb, und die Ich-Erz\u00e4hlerin ist wiederum V\u00e9ronique. Die Story ist schnell erz\u00e4hlt: Nach 40 \u00a0 Jahren bricht eine Wohngemeinschaft mit Freunden nach Indien auf, um zwei in Bangalore verschollene Kollegen aus den 1970er-Jahren zu suchen, den Z\u00fcrcher Filmer Alexander und den Seminarleiter G\u00fcnther.<\/p>\n

Fr\u00fcher haben sie gemeinsam Theater gemacht, haben H\u00e4user besetzt, Anarchismus-Seminare besucht und gegen das Atomkraftwerk in Wyhl agitiert. Haben eben alles mitgemacht, was in den 1970er-Jahren irgendwie \u00abin\u00bb war. Dann verloren sie sich aus den Augen; mir nichts, dir nichts, alles vorbei. Vorbei?<\/p>\n

Was nur abgerissen ist, kann nicht weg sein. Was nicht verarbeitet ist, muss ewig wiederholt werden. Wiederholung ist Grundprinzip auch dieses Romans. Das erste Mal war V\u00e9ronique 1976 in Indien, auf dem Trail der Hippies und Dr\u00f6geler. Jetzt beim zweiten Mal, 2014, wird Indien zum \u00abReich der Verschwundenen\u00bb. Die sechs Indienfahrer, auf der Suche nach den verschwundenen Freunden Alexander und G\u00fcnther, suchen die Chance, sich selbst \u00abals Verschwundene zu begegnen\u00bb. Wie waren wir, als wir jung waren?<\/p>\n

Es war sehr einfach: \u00abWir wollten das Leben finden und uns in ihm lebend.\u00bb Sich lebend f\u00fchlen, lebendig: Hat sich der Wunsch im Alter \u00fcberlebt? Oder hat er nur auf seine zweite Chance gewartet? Auf die Wiederholung? Oder ist Wiederholung nur im Film m\u00f6glich, eine Technik, letztlich tot?<\/p>\n

In der Schweizer Botschaft in Delhi sehen die Indienfahrer am Ende einen alten Dokumentarfilm. Sein Titel: \u00ad\u00ad\u00ad\u00abDie Verschwundenen\u00bb. Das Material stammt von Alexander. Es sind Bilder, Reste von fr\u00fcher. Tagesreste wie im Traum. Die Personen sind sie selbst. Absolute Beginners. Engel, die sie waren, als sie noch spielten. Gespenster im Schneegest\u00f6ber.<\/p>\n

Wer Friederike\u00a0Kretzens Indienfahrt auf der Suche nach der verlorenen Zeit geniessen will, muss als Leser zwei Dinge mitbringen. Zum einen die Bereitschaft, sich im Vagen verlieren zu k\u00f6nnen, um sich wiederzufinden in diesem \u00fcberaus poetischen Traumland. Der Roman bl\u00fcht geradezu von wundersamen Bildern, die miteinander verwurzelt sind wie Rhizome.<\/p>\n

Zum anderen braucht der Leser einen Koffer mit Erinnerungen aus den 1970er-Jahren. Man muss das kulturelle Milieu kennen, auf das die Autorin anspielt. Nur dann kommt es zu intensiven Aha-Erlebnissen. Leo Trotzki und Frida Kahlo, der Tunix-Kongress 1978, Jacques Tati, Klaus Theweleit und Peter Steins \u00abSommerg\u00e4ste\u00bb: Das waren damals Schl\u00fcsselerlebnisse und sind heute T\u00fcr\u00f6ffner ins Unbewusste.<\/p>\n

Schlafwandelnde Erinnerung<\/strong><\/p>\n

Der Roman streckt Anspielungen wie \u00c4rmchen nach dem Leser aus. Wie das eigensinnige Kind der Br\u00fcder Grimm, aufgenommen in ein Buch von Oskar Negt und Alexander Kluge. Das Kind, das wir waren, streckt seine Hand aus dem Grab. Die Erinnerung will nicht sterben. Sie schlafwandelt durch Tr\u00e4ume, M\u00e4rchen, Moden, Filme, Songs und B\u00fccher.<\/p>\n

Die Romanfigur Alexander erinnert an den \u00abMars\u00bb-Roman von Fritz Zorn, Z\u00fcrich 1977. Die Hippie-Mode erinnert an die Weltoffenheit von damals. Bunte Westen mit eingestickten Spiegeln (Indien), Fransentaschen (Indianer), Pluderhosen (Afghanistan) und Stirnband (Winnetou): So erfand sich in den 1970er-Jahren die Internationale der Jugendkultur. Man liess die Referenzen wimmeln, untergr\u00fcndig wie Friederike\u00a0Kretzen\u2013 Underground, Subkultur.<\/p>\n

Diese Sehnsucht<\/strong><\/p>\n

Was lernt der Leser in der \u00abSchule der Indienfahrer\u00bb? Dass die Erinnerung tr\u00fcgerisch ist. Dass man sich an nichts st\u00e4rker erinnert als an die Sehnsucht: \u00abWir haben Indien gesehen. Wir haben Zeit verloren. Es war unsere einzige Chance, etwas \u00fcber uns zu lernen. Unsere Schule war ein Traum. Denn wir k\u00f6nnen nicht mehr als tr\u00e4umen von so viel zur\u00fcckliegender Zeit und davon, wie die uns noch immer mit einer Sehnsucht erf\u00fcllt, die gr\u00f6sser ist als alles, was je wir gewesen sein werden.\u00bb<\/p>\n

Die Sehnsucht \u00fcbersteigt, was wir sind. Tr\u00e4ume sind keine Sch\u00e4ume. Sie bergen Tagesreste, die warten. Sie warten wie gebannt in Friederike\u00a0Kretzens Romanen. Ihre Romane sind wie Klartr\u00e4ume. Der Tr\u00e4umende ist sich im Klaren dar\u00fcber, dass er nur tr\u00e4umt \u2013 und dass er den Traum steuern und nach eigenem Entschluss handeln k\u00f6nnte. Brechen wir auf. On the road again. Die \u00abSchule der Indienfahrer\u00bb ist einzig\u00adartig in der Gegenwartsliteratur.<\/p>\n

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Friederike\u00a0Kretzen:<\/em>\r\n\r\n\u00abSchule der Indien\u00adfahrer\u00bb. Stroemfeld Verlag, Frankfurt am Main und Basel 2017. 260 S., ca. Fr. 35.\u2013.<\/em><\/pre>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Von Christine Richard Vielleicht sind wir alle in gewisser Weise Gespenster. Vielleicht ist das, was wir heute sind, nur ein Schatten von dem, was wir in unserer Jugend waren: vielseitig interessierte, abenteuerlustige Menschen, z\u00e4rtlich, politisch tollk\u00fchn und sehns\u00fcchtig nach einer Zukunft, die mehr ist als nur eine Verl\u00e4ngerung des Wohlstandschlafes. Klicken zum Download der Kritik … On the road again! BAZ 16.5.17<\/span> weiterlesen →<\/span><\/a><\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"closed","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[7],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/446"}],"collection":[{"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=446"}],"version-history":[{"count":4,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/446\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":451,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/446\/revisions\/451"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=446"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=446"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=446"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}