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Friederike Kretzens Roman „Natascha, V\u00e9ronique und Paul“<\/em><\/p>\n

Der neue Roman Friederike Kretzens beginnt wie mit einem Dreisprung, nur ohne Anlauf. Fast schon etwas salopp er\u00f6ffnet er das Feld, auf dem er spielen wird: „Da war eine Frau. V\u00e9ronique. Die war ich.“ Die Einheit von Ich und Geschichte, die das Erz\u00e4hlen in der ersten Person suggeriert, wird gleich auseinanderdividiert. An allen Ecken und Enden l\u00e4sst Friederike Kretzen die \u00fcbereinander getragenen R\u00f6cke ihrer Protagonistin hervorschauen. Deckung, im doppelten Wortsinn, gibt es nicht. Schon der n\u00e4chste Satz deutet an, weshalb: „Und da waren ein Sommer und eine Zeit, und die war ich auch, zusammen mit ein paar anderen, \u00fcbrig geblieben nach den grossen Kriegen.“
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\nDer Grund ist die Zeit, von der Friederike Kretzen erz\u00e4hlt. Vielleicht die Zeit \u00fcberhaupt. Sie hat das Ich durcheinandergebracht, aufgel\u00f6st, verwandelt. Es war eine Zeit gemeinsamer Projekte und Utopien. Aber auch eine Zeit der Unklarheit, Unsicherheit und einer Verlorenheit, wie sie nur im Hitzeflimmern heisser Sommernachmittage sich auftun kann. Diese Zeit entfaltet immer noch ihre Macht in Friederike Kretzens Buch, das Epos und Bildungsroman in einem ist. Nur dass es nichts Vergangenheit werden l\u00e4sst, wenn es dar\u00fcber erz\u00e4hlt.
\nExpeditionen in die eigene Geschichte<\/p>\n

Es geht in „Natascha, V\u00e9ronique und Paul“ um Titel, wie der eines franz\u00f6sischen Films, weniger um Handlungen und Dinge als um ihre Darsteller und Darstellungen. Um Bilder, innere und \u00e4ussere. Bilder des t\u00e4glichen Gebrauchs und Bilder der Kunst. Das Buch l\u00e4sst sich auch lesen als subjektive Arch\u00e4ologie des Films und der Musik der sechziger und siebziger Jahre des, lange schon vergangenen 20. Jahrhunderts. Der Name und die Figur „V\u00e9ronique“ kommen aus Godards Film „La Chinoise“ (1967), der dem Roman eine politische und \u00e4sthetische Wahlheimat gibt. Dabei ist V\u00e9ronique Deutsche und heisst Heimweh: V\u00e9ronique Heimweh. Ihr Heimweh ist die Kehrseite ihres Fernwehs.<\/p>\n

In ihrem mittlerweile achten Roman umfasst die 1956 geborene Friederike Kretzen erstmals die ganze Zeitspanne ihres bisherigen Lebens. Vom Schreibtisch aus, der seit 1983 in Basel steht, startet sie ihre Expeditionen in die Zeit an der Schauspielschule in K\u00f6ln, in die Studien- und Schuljahre und schliesslich in die Kindheit, die sie zum grossen Teil bei der Grossmutter in Leverkusen verbrachte. In Abst\u00e4nden kehrt sie an den Schreibtisch wie in ein Basislager zur\u00fcck, um sich ihres Auftrags zu vergewissern, der sie eines Tages, eines Sommertages wiederum, erreicht. Paul, einer der K\u00f6lner Freunde, fragt nach dem Verbleib jenes Buches, das „V\u00e9ronique“ \u00fcber die gemeinsame Zeit im Sommer 1982 h\u00e4tte schreiben sollen. Pauls Telefonat f\u00e4llt zusammen mit dem vierzigsten Jahrestag des Woodstock-Festivals und ruft im V\u00e9ronique-Ich ein archaisches Bild moderner Bukolik wach, das um die Welt gegangen ist: das junge Hippie-Paar in der noch k\u00fchlen Morgensonne, umschlungen in schweren Schlafdecken, wie auferstanden.<\/p>\n

Die Geschichte des K\u00f6lner Sommers 1982 findet in Friederike Kretzens Buch bis heute, bis zu dem Tag, an dem es nun endlich geschrieben wird, kein Ende, weil sie schon damals die Geschichte eines ewigen Sommers war. 1982 war zwar irgendein Sommer, aber f\u00fcr die jungen Schauspieler der Sommer aller Sommer. Eine Metapher und ein Fanal wie Woodstock, dieses ausgedehnte Azorenhoch, als dessen „Ausl\u00e4ufer“ V\u00e9ronique Heimweh und ihre Freunde sich bezeichnen. 1969 waren sie daf\u00fcr noch zu jung gewesen. V\u00e9ronique erinnert sich an das stramme Jugendlager damals im Taunus und das adrette Sommerkleidchen, das sie als Dreizehnj\u00e4hrige trug, „auf dem Segelschiffe um mich herum segelten und eine schwere Last geladen hatten“.<\/p>\n

V\u00e9ronique Heimweh ist in der Schauspielertruppe die Dramaturgin. Deshalb f\u00e4llt der Auftrag, ein Buch zu schreiben, an sie. Als Dramaturgin sitzt sie gleichzeitig neben und auf der B\u00fchne. \u00c3\u201esthetik und Analytik miteinander zu verbinden, ist ihr Beruf. Das Durcheinander von Spiel und Wirklichkeit jedoch bildet einen Sog, der auch sie mit sich reisst. Die Freunde, die sich Abend f\u00fcr Abend in Nataschas K\u00fcche treffen, sind ein flatterhaftes Tr\u00fcppchen mit Geistern im R\u00fccken und Engeln vor Augen, den V\u00f6geln draussen verwandt. Da wird debattiert und spekuliert, politisiert und eskapiert. Da wird getr\u00e4umt von Indianern an der „Biegung der Sprache“, Kanus auf dem deutschen Rhein. In Metaphern entfaltet die Phantasie ihre Macht. Im Fokus der Debatten lodert immer wieder Wim Wenders‘ in diesem Sommer in die Kinos gekommener Film „Stand der Dinge“ auf. Auch darin geht es um die Geschichte einer Geschichte, die kein Ende findet, ausser mit dem Tod des Darstellers. Den aus dramaturgischer Not geborenen Kunsttrick wollen die angehenden K\u00fcnstler jedoch um keinen Preis f\u00fcr ihre eigene Geschichte akzeptieren. Sie wollen leben, weiterleben. Eine einfache Antwort auf die Frage, wie man eine Geschichte beendet und wie man Abschied nimmt von einem Sommer, einem Leben, wollen sie nicht geben.<\/p>\n

Die K\u00f6lner K\u00fcche ist in der Erz\u00e4hlkonstruktion das Echo einer Szene, die man als \u00e4sthetischen Kern des Romans bezeichnen kann, vielleicht als Wiege der Autorin selber. Sie spielt in der K\u00fcche der Grossmutter. Wenn die aus anderen Romanen Kretzens bekannten „Schlafm\u00e4nner“ an der Arbeit sind, die Mutter am Putzen und die Grossmutter auf dem Ohr, steigt die Enkelin auf einen Schemel, holt sich eine Teigwarenpackung vom Schrank, der aussieht, „als wollte er in See stechen“, und schaut durch eine Makkaroni wie durch ein Fernrohr. Nicht in den Himmel und nicht in die Weite der See geht Friederike Kretzens Blick, sondern in die unmittelbare N\u00e4he. So entsteht das verwandelnde Denken, das konkrete Tr\u00e4umen ihres Erz\u00e4hlens.<\/p>\n

Fragen bleiben
\nDer Roman hat einen zweiten Teil, ein Satyrspiel. Nach der Auff\u00fchrung eines mexikanischen Banditenst\u00fcckes mit dem skurrilen Titel „Speckhut“, das die Studenten als Abschlussarbeit pr\u00e4sentieren, fliegen Natascha, V\u00e9ronique und Paul \u00fcber den grossen Teich, die finale Eskapade. Nach Woodstock soll die Reise gehen. Kurz vor dem legend\u00e4ren Ort streikt das angemietete Auto. Die drei werden nicht in Woodstock gewesen sein, nur auf der Wiese nebenan. Aber wo war Woodstock? Was war es, was wird es sein? Es sind Fragen, die bleiben, nicht eine Geschichte.<\/p>\n

Ist der Sommer nun zu Ende und der Roman „Natascha, V\u00e9ronique und Paul“ das Buch, das die drei damals schon h\u00e4tten lesen wollen? Ja, sagt Friederike Kretzen im Epilog. Aber zu Ende ist der Sommer damit nicht. Denn das Buch ist, „was wir tun konnten, um am Ende der Geschichte und damit sie ein Ende f\u00e4nde, nicht gestorben zu sein“. Als alte Metapherntrotzkistin meint V\u00e9ronique: „La lotta continua“! Und versteht darunter: „Der Zirkus zieht weiter.“<\/p>\n

Samuel Moser<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Friederike Kretzens Roman „Natascha, V\u00e9ronique und Paul“ Der neue Roman Friederike Kretzens beginnt wie mit einem Dreisprung, nur ohne Anlauf. Fast schon etwas salopp er\u00f6ffnet er das Feld, auf dem er spielen wird: „Da war eine Frau. V\u00e9ronique. Die war ich.“ Die Einheit von Ich und Geschichte, die das Erz\u00e4hlen in der ersten Person suggeriert, … Basel bei Woodstock | NZZ vom 31.5.12<\/span> weiterlesen →<\/span><\/a><\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":0,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[7],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/224"}],"collection":[{"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/users\/1"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=224"}],"version-history":[{"count":0,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/224\/revisions"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=224"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=224"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/kretzen.info\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=224"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}