Nennen wir die Veranstaltung ruhig Schreibwerkstatt.

Studienbereich Theorie, HGKZ, Mai 1996

Nennen wir die Veranstaltung ruhig Schreibwerkstatt. In der wir, wie es sich für eine Werkstatt gehört, das Handwerkszeug des Schreibens ein wenig putzen, ölen, und sortieren wollen.
Schreiben lernt man durch Schreiben. Und was man schreibt, wenn man schreibt, das weiss man selten so genau. Wie kommt das? Und ob es taugt, was man schreibt oder nicht, woran liegt das? Liegt da was vor?
Ja, schwarz auf weiss, das ist das Praktische beim Schreiben article source. Und wirklich. Es liegt wirklich vor. Und doch wissen wir es nicht, täuschen uns. Und das ist Wirklichkeit, womit wir auch bei der wären.
Einer aus Worten in Sätze gefassten Wirklichkeit. Aber ist das Wirklichkeit? Die Wirklichkeit des Textes oder unsere oder eine andere? Wie viele Wirklichkeiten gibt es denn? Und was wissen wir davon, wenn wir sie schreiben. Wissen wir was?
Wenn wir beispielsweise für die Katz´ schreiben, wissen wir dann was eine Katze ist? Oder fühlen wir es?
Schreiben ist Tun und Zustand in einem. Schreiben ist eine Küche, in der man auch schläft. Und liest wie im Traum. Und isst wie im Märchen. Also Verwandlung. Also Tun und Sein. Alles das. Und weiter. Weiterschreiben.
Neben dem Schreiben eigener Texte möchte ich auch andere Texte untersuchen, wie die es machen mit der Wirklichkeit und dem Wissen und dem Verwandeln, was so ein Text tut und kann.