Chronik der Gefühle

Theoriewoche SS 2001 HGKZ

Chronik der Gefühle nennt Alexander Kluge seinen Roman des letzten Jahrhunderts. In Form einer Chronik handelt er von Gefühlen. Gefühle, sagt Kluge, werden unterschätzt. Dabei sind sie überall. Sie sind umbauter Raum, und sie sind härter als Beton, sagt er. Sie sind auch älter als wir, und sie setzen sich aus vielen Zeiten zusammen buy generic synthroid.
Seit den sechziger Jahren arbeitet Kluge an dieser jetzt erschienenen Chronik, in der es ihm vor allem um die Erzählung vom Eigensinn der Gefühle geht. Und um die merkwürdige Zeit, die sich in ihnen aufhält und nicht weggeht. Doch überlegen wir einmal: wenn wir in unseren Reden oder auch in Texten mit Gefühlen ankommen, gilt unsere Position schon als ungesichert. Öffentliche Reden, die mit Gefühlen argumentieren sind undenkbar oder schlecht. Warum eigentlich? Und warum glauben wir, wir wären schlauer als unsere Gefühle? Und was bedeutet Erzählen in diesem Zusammenhang? Wovon erzählen Erzählungen und wovon Tische und Stühle oder das Schild in der Kantine: Hier arbeitet nicht ihre Mutter.
Ich möchte gerne mit ihnen in der Chronik der Gefühle lesen, eigene Geschichten notieren und über das Gefühl nachdenken, was Lebenszeit ist und was Eigensinn.

Empfohlene Literatur: Alexander Kluge, Chronik der Gefühle, Bd.1 u.2, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2000